Am 25.Juni 2024 ging es gleich mit dem Start der Sommerferien in den Urlaub. Wir flogen mit einem Condor-Linienflug ab Hamburg und stimmten uns bereits auf dem gut Viereinhalbstündigen Flug mit Tapas und Tomatensaft auf die folgenden zwei Wochen ein. wir hatten viel zu viel eingepackt und mussten dieses Mal sogar für das Übergepäck bezahlen. Natürlich war daran nur unsere Tochter Schuld... ;)
Die etwa 850km² große Vulkaninsel, auf der wir mit lecker Tapas im Bauch landeten, ist die nordwestlichste der 8 bewohnten Kanarischen Inseln und liegt im Atlantik nur ca. 140km von der marokkanischen Küste, aber rund 1000km vom spanischen Festland entfernt. Lanzarote ist aber nicht etwa von Afrika abgesplittert, sondern aufgrund vulkanischer Ausbrüche aus dem Atlantikboden emporgewachsen. Die Insel erblickte als zweitälteste Kanareninsel nach dem nahen Fuerteventura vor 12 Millionen Jahren das Licht der Welt. Sie ist 62km lang, 31km breit und verfügt somit über 213 km Küstenlinie. Dreiviertel der Fläche sind mit Lava bedeckt.
Lanzarote ist das erste Reiseziel der Welt, das 1993 von der UNESCO die Zertifizierung "Biosphere ResponsibleTourism" erhalten hat. Hierfür leistete der einheimische Künstler César Manrique (1919-1992) einen enorm wichtigen Beitrag, in dem er ein Land schuf, in dem Tourismus, Kunst und Natur Hand in Hand gehen. Viele Sehenswürdigkeiten der Insel gehen entsprechend auf Manrique zurück, der sogar das gesamte Erscheinungsbild des Eilands maßgeblich prägte. So gelang es beispielsweise durch seinen Einsatz, dass nahezu alle Häuser der Insel maximal zweistöckig und strahlend weiß sind. Gerade noch rechtzeitig mit dem Tourismusboom in den Hauptferienorten konnten so Bausünden wie auf dem spanischen Festland vermieden bzw. begrenzt werden.
Der Flughafen der Insel befindet sich an der Ostküste, wenige Kilometer südlich der Hauptstadt Arrecife bzw. auf halber Strecke zwischen Arrecife und dem bekanntesten Ferienort der Insel: Puerto del Carmen, wo sich auch unser Hotel "Seaside Los Jameos Playa" befand. Puerto del Carmen ist der älteste, größte und lebhafteste Ort der Insel und liegt direkt an drei langen, feinsandigen und hellen Stränden mit einer Gesamtlänge von über 3km: Playa Grande, Playa de los Pocillos und Playa de Matagorda, der prädestiniert fürs Planespotting ist, da hier die Flugzeuge schon sehr nah im Landeanflug sind. Unser Hotel liegt am "Strand der kleinen Pfützen" (= Playa de los Pocillos). Hier konnte man zum Glück nicht viel von den tieffliegenden Flugzeugen hören. Keimzelle des Ortes ist El Varadero, was sowohl der Name des alten Fischereihafens als auch der Altstadt Puerto del Carmens ist. El Varadero wird manchmal noch "La Tiñosa" (= die Schäbige) genannt, was der ursprüngliche, aber für den Tourismus eher ungünstige Name des Ortes war. Hier beginnt auch die Strandpromenade Avenida de las Playas, die fast durchgehend am Meer entlang, 15km von Puerto del Carmen bis Arrecife verläuft.
In Puerto del Carmen gibt es auch Lanzarotes einzigen Zoo, den "Rancho Texas Park", den wir aber wegen seiner Delfinshow natürlich NICHT besuchten!!!
Unser Hotel wirkt mit seiner Fassade auch etwas texanisch/mexikanisch. Der Eingangsbereich ist offen und begrünt, was uns wiederum etwas an Hawaii erinnerte. Und die Außenanlage ist wunderschön angelegt mit Kakteen, Palmen und blühenden Büschen. Grüne Halsbandsittiche fliegen herum und es gibt auch bei voller Hotelauslastung immer eine freie Liege in einem netten Eckchen. Die Ernüchterung erfolgte leider bei der Zimmerbegehung: es war etwas oll und was viel schlimmer war: Wir guckten auf Müllcontainer! Also fragten wir nach einem anderen Zimmer, was jedoch auch nicht viel besser war, da ihm der zusätzliche Eingangsbereich fehlte und es ebenfalls ganz am Rand lag; nur dass an dieser Seite des Gebäudes der Container etwas weiter entfernt und von Palmen verdeckt war. Da uns nichts anderes angeboten wurde, blieben wir also in diesem Zimmer, waren aber schon etwas enttäuscht!
Von der Hotelanlage gelangt man durch ein Tor direkt auf die Promenade, wo es viele Ramschgeschäfte und Restaurants gibt. Autos dürfen hier nicht fahren und so ist auch der Strand völlig gefahrlos zu erreichen. Durch die Lavasteine an der Wasserkante, ist das Planschen hier aber nicht so toll! Wir machten meist nur abends einen kleinen Strandspaziergang, zogen sonst aber den Pool vor.
Unser erster Ausflug führte uns ins Weinanbaugebiet La Geria, das man am besten auf der 17 km langen Strecke (LZ-30) von Uga nach Mozaga erlebt. In Uga liegen flache weiße Würfelhäuser mit Palmen um die Iglesia de San Isidro Labrador herum. Hier ist die "Dromedar-Station", zu der die Tiere gegen 16.00Uhr vom Timanfaya NP zurückkehren. Von Uga aus geht es dann auf der LZ-30 durch das Weinanbaugebiet, das seinen Namen vom kanarischen Wort "la geria" (= kleine Mulde) hat. Tausende von "gerias" (niedrige, meist halbmondförmige Mauern aus Lavasteinen, die jeweils nur ein bis zwei Rebstöcke umschließen) bedecken die Vulkanhänge und schaffen so ein weltweit einzigartiges Bild. In den 1960er Jahren erklärte das Museum of Modern Art in New York die gesamte Weinbauregion zusammen mit der imposanten Landschaft zu einem Gesamtkunstwerk. Doch hat diese ungewöhnliche Art des Weinbaus vorwiegend praktische Gründe, da die kleinen Mauern die in die Breite wachsenden Reben vor Wind und fliegender Vulkanasche schützen. Zudem sorgen 1,5 bis 3m tiefe Schichten aus Lavagranulat für die Bewässerung, da die porösen Steinchen die Luftfeuchtigkeit speichern und diese allmählich an den Boden abgeben. Nicht nur wegen des Anbaus sondern auch wegen der Traubenlese per Hand sind die lanzarotischen Weine (überwiegend Weißweine) etwas ganz Besonderes und entsprechend nicht ganz billig. Doch gibt es die Rebsorte Malvasía Volcánica auch nur hier! Von Uga kommend passiert man nacheinander folgende Bodegas:
1.) Bodega Rubicón
2.) Bodega Guardilama La Geria
3.) Bodega El Chupadero
4.) Bodega Stratus
5.) Bodegas Barreto
6.) Bodegas y Museo El Grifo
An der Kreuzung LZ-20/LZ-30 steht das 15m hohe "Denkmal zu Ehren der Bauern" im geografischen Zentrum der Insel. Das kubistische Skulpturenensemble wurde 1968 von César Manrique und Jesús Soto aus Wassertanks von Segelschiffen und anderen Gebrauchsmaterialien errichtet. Bei unserem Besuch war alles allerdings zwecks Renovierung komplett abgebaut! Neben dem Monument befindet sich das kleine Museumsdorf "Casa al Campesino", das nach volkstümlicher lanzarotischer Bauweise errichtet wurde. Es gibt dort Schauwerkstätten und ein Restaurant, das man durch einen Lavagang erreicht.
Am 27.Juni besuchten wir den Parque Nacional de Timanfaya. Wir fuhren über das viel gepriesene und mehrfach zum schönsten Ort gekürten Yaiza, das uns aber gar nicht so ansprach und wir gar nicht erst anhielten. Da sollten wir noch weitaus schönere Orte auf der Insel sehen. Unser Kind lockten doch eher die zahllosen Dromedare am Rand des Nationalparks. Bei Km 16,2 der LZ-67, am Fuße der Montaña Timanfaya liegt der Echadero de Camellos (= "Ruheplatz der Kamele"). Meine Beiden mussten sogar auf den Tieren reiten! Ich wartete lieber am obligatorischen Souvenirshop auf sie, da ich von solchen tierischen Touriattraktionen nichts halte. Am späten Nachmittag haben die Dromedare dann Feierabend und ziehen in einer langen Karawane in Richtung Uga!
Weiter ging es über die LZ-67, wo man am Wegesrand auch das von Manrique entworfene Markenzeichen des Nationalparks sieht: den Timanfaya Teufel! Nach 4km erreicht man eine Abzweigung zur LZ-602 mit einem größeren Parkplatz. Das ist die Zufahrt zum kostenpflichtigen Bereich, an dem sich oft viele Mietwagen stauen. Nachdem man die Schranke an der Nationalpark-Einfahrt (Taro de Entrada) passiert hat, geht es auf einer schmalen Straße hinauf zum Parkplatz am Islote de Hilario (Islote ist die Bezeichnung alter Vulkankegel, die aus einem in jüngerer Zeit entstandenen Lavameer herausragen). Hier befindet sich auch das Restaurant "El Diablo", wo über einem Vulkankrater gegrillt wird. Der Nationalpark ist zwischen 1730 und 1736 entstanden , als ungefähr 100 Vulkane aus 300 Kratern zur selben Zeit Lava spuckten. Benannt wurde der Park nach dem Dorf Timanfaya, das unter den Lavaströmen verschwand. Die Geschichte dazu erfährt man auf der Busfahrt durch den 51 km² großen Park. Selber darf man nicht durch den Park fahren; die Busfahrt ist im Parkeintritt inkludiert. Die Busse stehen am Parkplatz bereit und befahren die Ruta de los Volcanes (Vulkanroute), die entlang einer Kette besonders mächtiger Vulkankegel, der Montañas del Fuego, führt:
1.) Barranco del Fuego (= "Feuerschlucht")
2.) Caldera Quemada (= "verbrannter Kessel")
3.) Valle de la Tranquilidad (= "Tal der Ruhe")
Die Bustour dauert etwa 40 Minuten! Im Bus sollte man am besten auf der rechten Seite sitzen, um den besten Blick zu haben. Am späten Nachmittag herrscht dabei der geringste Andrang! Die letzte Abfahrt ist aber schon um 15.00Uhr!
Im Preis für den Nationalpark sind auch geothermische Vorführungen enthalten, die nach den jeweiligen Bustouren gezeigt werden!
Ein organisierter Ausflug mit Abholung am Hotel und Barbeque im Nationalpark hätte für uns drei fast genauso viel gekostet wie unser Mietwagen für zwei Wochen! Um die Insel wirklich kennenzulernen und auch mal an den schönsten Ecken verweilen zu können, ist ein Mietwagen unabdingbar! Wir hatten unseren bereits vorab beim lokalen und wirklich überall auf der Insel präsenten Anbieter "Cabrera Medina" gebucht. Sogar in unserem Hotel war regelmäßig ein Mitarbeiter des Autoverleihs zugegen, sodass Schlüsselübergabe und auch Rückgabe völlig problemlos erfolgten. Der Wagen war in einwandfreiem Zustand, bot vollen Versicherungsschutz und war um Einiges günstiger als die international geläufigen Anbieter! Absoluter Sieg für den Mietwagen (des lokalen Anbieters)!!!
Am 28.Juni besuchten wir die von César Manrique gestalteten Jameos del Agua. Jameos sind Vulkanhöhlen, deren Decken eingestürzt sind, wodurch sie Tageslicht bekommen. Da zu dieser halboffenen Grotte auch noch ein natürlicher See gehört, heißt sie Jameos del Agua. Jameo ist ein speziell lanzarotisches Wort und bedeutet "Erdöffnung". Über eine Lavatreppe steigt man zum Jameo Chico hinab, in der sich ein Restaurant befindet. Über Stufen steigt man dann zu dem See hinab, in dem nur hier zu findende Albinokrebse leben. Der See ist zugleich Einstieg in den sich unterseeisch fortsetzenden Túnel de la Atlántida. Am Ufer des Sees entlang erreicht man über Felsplateaus die Jameo Grande mit einem Pool im Sonnenschein. Am hinteren Ende des Pools kommt man zum Auditorium (Konzertsaal) und schließlich über eine Wendeltreppe zur Galerie. Wir besuchten hier auch noch das Museum, wo man seismologische Schwingungen durch Hüpfen auslösen und Vergleiche zwischen der Insel und dem Mars ziehen konnte.
Und schon sind wir wieder beim Thema "Mietwagen". Zwar wären wir durchaus auch im Rahmen eines organisierten Ausflugs zu den Jameos del Agua gekommen, hätten aber im Anschluss nie die Gelegenheit gehabt, einfach in einer traumhaften Bucht zu planschen. Denn nur 8km von den Albinokrebsen entfernt liegen an der östlichen Küste (an der LZ-1) eine Reihe kleiner, naturbelassener Buchten, von denen Caletón Blanco die wohl schönste ist. Kleine Lavapools sorgen dafür, dass man hier am Rande der Lavawüste Malpaís de la Corona hervorragend im kristallklaren Wasser baden kann. "Zocos" (kleine, runde Lavamauern) bilden windgeschützte Sonnenplätze. Da die aber alle belegt waren, legten wir unseren Rucksack einfach auf den Lavafelsen ab und genossen die tolle Erfrischung (mit Blick auf den Ort Orzola. Da das Wasser so flach und seicht ist, ist die Bucht ein wirklich idealer Ort für unbeschwertes Planschvergnügen auch für die Kleinsten!
Nach dem Planschen fuhren wir noch ein Stück weiter Richtung Orzola und stoppten an einer AloeVera-Plantage von "Lanzaloe" (Calle La Quemadita 96, 35541 Orzola). "Lanzaloe" stellt als einziges Unternehmen dieser Art hochwertige Aloe Vera-Kosmetik her. Verwendet werden nur Pflanzen, die auf der Insel gewachsen sind. Aloe Vera wächst schon seit Jahrhunderten wild auf den Kanaren und viele Familien haben diese Heilpflanze als 1.Hilfe bei Verbrennungen in ihrem Garten.
Mitten im Famara-Gebirge liegt im "Tal der tausend Palmen" das Bergdorf Haría, das mit seinen weißen, kubischen Häusern als bezauberndster Ort der Insel gilt. So wundert es nicht, dass César Manrique diesen Ort als seinen letzten Wohnsitz wählte, der heute als "Casa-Museo César Manrique" zu besuchen ist. Der Künstler ist hier auh auf dem Cementerio Municipal begraben. Aber wir waren an diesem Samstag nicht wegen Manrique oder der tausend Palmen (so viele sind es übrigens nichtmal ansatzweise) hier, sondern wegen des Mercadillo de Artesanía, der jeden Samstag von 10.00Uhr bis 14.30Uhr auf der Plaza León y Castillo stattfindet. Alle Waren sind garantiert auf der Insel produziert und so kaufte unsere Tochter hier an einem kleinen Stand einen Lavastein-Kettenanhänger für ihre Omi! Die Plaza León y Castillo (auch "Plaza de Haría") ist eine kleine Fußgängerallee mit hohen Lorbeer- und Eukalyptusbäumen, an deren Ende die Kirche Nuestra Señora de la Encarnación steht. Der Markt ist klein aber fein und bestimmt weit typischer als das sonntägliche Massenevent in Teguise. Vorbei an der schönen Plaza de la Constución vor dem Rathaus gingen wir bis zum Korbflechter-Denkmal und schließlich (nach einer kleinen Eis-Pause) wieder zum Auto.
Der winzige Ort Guinate ist nur 4,5km über die LZ-201 von Haría entfernt und liegt zwischen den Orten Máguez und Ye. Von Máguez kommend, biegt man links in die Calle La Majadita ein und fährt dann immer geradeaus weiter bis zum Aussichtspunkt auf 340m Höhe. Hier oberhalb der Steilwand der Famara-Felsen bietet sich ein guter Blick über Klippen zur Meerenge El Río, die Insel La Graciosa und den anderen Inseln und Felsen des benachbarten Chinijo-Archipels Alegranza und Montaña Clara. Der Aussichtspunkt selbst war aber auf unbestimmte Zeit gesperrt, so dass wir nicht den vollen Bick genießen konnten.
Zwei Straßen verbinden das kleine Guinate und den Mirador del Río und beide tragen die Nummer LZ-202. Die komfortabelste Route beginnt in Ye, die etwas spektakulärere ist aber die kleinere Straße entlang der Küste. Sie ist recht schmal, aber ohne Risiken zu befahren (von Máguez/Guinate kommend kurz vor an der LZ-202, km3,2 links abbiegen und der Calle Las Rositas in Richtung Mirador del Río folgen. Mittlerweile ist sie aber auch schon beschildert und recht gut frequentiert. Da einige Experten tatsächlich an dieser wirklich schmalen Straße meinen, das Auto parken und aussteigen zu müssen, ist hier durchaus mit Stau zu rechnen. Wobei die Aussicht hier nicht besser als am zielführenden Aussichtspunkt ist...
Auf der Fahrt von Guinate zum Mirador del Río passiert man quasi den Monte Corona. Der 609m hohe Vulkankegel liegt westlich der Landstraße LZ-201 und südlich des Dörflein Ye. Der Vulkan brach vor 3000 bis 5000 Jahren aus und schuf so die Lavalandschaft Malpaís de la Corona. Von diesem Vulkann geht das rund 7km lange Lavatunnelsystem aus, zu dem auch die Jameos del Agua gehören.
Am nördlichen Ende der LZ-202 befindet sich der Mirador del Río. Daas mehrstöckige Bauwerk entstand nach Ideen des Künstlers César Manrique und wurde von den Architekten Eduardo Cáceres und Jesús Soto konzipiert. Es steht in 475m Höhe auf der steilen Felswand von Famara und war einst ein Artilleriestützpunkt (Bateria del Río), um von hier die Meerenge El Río (zwischen Lanzarote und La Graciosa) zu überwachen. Der täglich von 10.00Uhr bis 18.45Uhr geöffnete Mirador del Río fügt sich so perfekt in die Landschaft ein, dass man ihn von der Meerseite kaum erkennt; einzig die Panoramafenster sind sichtbar.
Südlich unterhalb des Mirador liegt der Strand Playa del Risco, den man nur zu Fuß über einen serpentinenreichen Weg in ca. 60Minuten erreicht!
Vom Balkon des Mirador sieht man tief unten die ältesten Salinen des Archipels, die ihre rötliche Farbe einem winzigen Krebs (Artemia Salina) zu verdanken haben.
Über eine Wendeltreppe steigt man aufs Dach hinauf, wo man den Mirador etwas von außen betrachten kann. Hierbei passiert man den Souvenirshop, wo unsere kleine Madame natürlich auch noch ein T-shirt kaufen musste!
Da man von hier aus schon die gesamte achte Insel (seit 2018 offiziell) der Kanaren überblicken konnte, sahen wir davon ab, La Graciosa zu besuchen. Nur zum Baden schien uns der Besuch mit Kind zu aufwendig und mehr hat die nur 27km² große, autofreie Insel mit ihrem Hauptort Caleta del Sebo nicht wirklich zu bieten...
Nach einem Strandspaziergang guckten wir noch mit passenden Cocktails ;) das EM-Achtelfinalspiel zwischen Deutschland und Dänemark.
Am 30.Juni besuchten wir die Fundación César Manrique in Taro de Tahiche. Sie befindet sich im ehemaligen Wohnhaus des Künstlers. Es steht mitten in einem Lavastrom, der durch die großen Vulkanausbrüche zwischen 1730 und 1736 entstand. Manrique lebte hier von 1968 bis 1988. Wenige Monate vor seinem Tod 1992 stellte er das Haus, der schon 1982 von ihm selbst mit einigen Freunden gegründeten Stiftung zur Verfügung. Die Stiftung widmet sich der Förderung der Künste und dem Einklang von Kultur und Umwelt auf der Insel. Das obere Geschoss des von Manrique selbst gestalteten Gebäudes ist der zeitgenössischen Kunst gewidmet und zeigt auch sein eigenes Schaffen. Das Untergeschoss wird maßgeblich von fünf natürlichen Lavablasen gebildet, die Manrique zu Wohnräumen machte, die mit der Natur zu einer Einheit verschmolzen. Lava durfte sogar im wahrsten Sinne des Wortes einfließen. Nur leider durfte man hier nicht mit Blitz fotografieren. Obwohl ich nur das offene Fenster und natürlich nicht die empfindlichen Kunstwerke ablichten wollte, bekam ich sofort von einer ganz schön grantigen Aufsichtsperson Mecker. Schade, waren wir doch bis dahin so angetan von dem wunderschönen Anwesen. Nachdem wir noch ein Eis gegessen und für die örtliche Tierschutzorganisation gespendet hatten, setzten wir unsere Fahrt zum nächsten Tageshighlight fort.
Unser nächster Stopp wird selbst bei Google Maps "Stratified City" genannt, was jedoch so nicht richtig ist. Da es sich um einen der bekanntesten Steinbrüche Lanzarotes in dem Rofe (lanzarotisch für "Vulkanasche") abgebaut wurde, handelt, ist Antigua Rofera oder Rofero de Teseguite die richtige Bezeichnung. Der alte Steinbruch liegt an der LZ-404 zwischen Guatiza und Teseguite. Hier haben wir uns fast wie in den USA gefühlt, als wir auf den bizarren Felsformationen kletterten. Auch unsere Tochter hatte mächtig Spaß und wollte immer höher hinaus. Wenigstens mussten wir hier keine Angst vor Schlangen oder Skorpionen in den Felsspalten haben. Es lohnt sich, nicht nur den vorderen Bereich am Parkplatz zu erklettern, sondern auch ein Stück in den alten Steinbruch hineinzugehen!
Nach diesem tollen Erlebnis fuhren wir noch weiter zum Jardin de Cactus in der Avenida Garafía am Ausgang des kleinen Ortes Guatiza. Der Kakteengarten wurde als begehbares Kunstwerk aus Vulkanasche und Kakteen von César Manrique geschaffen. In einem Gebiet großer Opuntienfelder (im19.Jahrhundert aus Mexiko als Wirtspflanze der Koschenille-Laus zur Karminrot-Gewinnung importiert) machte Manrique aus einem alten Steinbruch einen terrassenförmigen Garten mit ca. 4500 Pflanzen. über allem thront als Blickfang eine alte Gofiomühle (Gofio ist ein Nahrungsmittel, das durch Vermahlen gerösteten Getreides meist mit Zusatz von Meersalz gewonnen wird). Da wir vom Klettern hungrig waren, setzten wir uns ins Restaurant des Gartens und probierten Spezialitäten aus Kaktus (Gofio gab es mal im Hotel, war aber genauso wenig lecker wie Poi auf Hawaii). So gab es Kaktus-Sushi, Kaktus-Burger, Kaktus-Eis und Kaktus-Saft. Wo, wenn nicht hier, muss man so etwas probieren? Das war ein Tag voller schöner Ausflüge und Erfahrungen!
Nachdem einen Tag nur am bzw. im Pool verbracht haben, ging es am 02.Juli in den südlichen Teil der Insel, nach El Golfo. Gleich am Eingang des kleinen Ortes liegt links ein Parkplatz, von dem ein Weg oberhalb der Küste entlang zu einer Aussichtsplattform führt: dem Mirador Vista del Lago Verde. In tausenden von Jahren ist die dem Meer zugewandte Seite eines Vulkankraters von den Fluten abgerissen worden, wodurch eine ovale Lagune entstand. Landeinwärts wird sie von 60m hohen Kraterwänden hufeisenförmig gerahmt. Da über unterirdische Verbindungen immer wieder Meerwasser hineinströmt, trocknet der Charco de los Clicos nie aus. Seine smaragdgrüne Farbe kommt von starkem Algenbewuchs, weshalb er auch "Lago Verde" genannt wird. Umgeben von schwarzem Strand ist er eines der meistfotografierten Motive der Insel. Dennoch warfen wir nur einen kurzen Blick auf den See und gingen dann zum schwarzen Strand unterhalb des Wegs, der schon von oben interessanter aussah, als die eigentliche Attraktion! Meine Beiden kletterten gleich wieder auf den Felsen am Meer herum, wobei sie große, rote Krebse entdeckten, während ich mich gleich auf die Suche nach Olivinen machte. Und tatsächlich wurde ich hier sehr schnell fündig! Ida probierte Meersalz in trockenen Felsenbecken und hatte hier mächtig Spaß! Bevor wir weiterfuhren holten wir uns noch Eis und Getränke im Shop/Restaurant am Parkplatz und freuten uns über das Erlebte!
Nur knapp 5k über die LZ-703 von El Golfo entfernt, findet man die bizarre Felsküste, mit ihren teils eingebrochenen und ausgehöhlten Lavafelsen, durch die die Brandung des Atlantik als Fontäne schießt. "hervir" ist das spanische Wort für "brodeln", "hervidero" für "kochende Kessel" oder auch für heiße Quellen, die es aber auf der Insel nicht gibt. Folgt man von El Golfo der Küstenstraße nach Süden, erreicht man schon bald einen beschilderten, großen Parkplatz, von dem aus man die "Siedelöcher" von Nahem betrachten kann. Auf einem gesicherten Pfad kann man hier auf den Klippen spazieren.
Da die LZ-703 aus südlicher Richtung vor Los Hervideros wegen Straßenschäden immer noch gesperrt war, mussten wir zunächst wieder zurück Richtung El Golfo fahren, um unser nächstes Ziel zu erreichen.
Bei den großen Vulkanausbrüchen wurde Lanzarotes größte Bucht durch einen Lavadamm vom Meer abgetrennt. Die so entstandene Lagune eignete sich hervorragend zur Gewinnung von Salz, das hier "geerntet" wird. Mit 1km² ist es die größte Anlage zur Meersalzgewinnung der Kanaren. Und so funktioniert es: Zwischen den Klippen wurden hunderte kleiner Becken angelegt, in denen sich das einströmende Meerwasser sammelt. Durch intensive Sonneneinstrahlung verdunstet es und das Salz kristallisiert aus. Nach gut 5 Wochen kann das Salz "geerntet" werden. Meersalz ist reich an Kalzium und Magnesium. Die oberste, besonders mineralreiche Salzschicht ist die Salzblüte (=Flor de Sal) und wird am günstigsten direkt beim Produzenten verkauft in der "Bodega de la Sal"! Natürlich kauften auch wir hier etwas ein...! Das Salz hatte Ida ja schon am Strand von El Golfo probiert ;)
Am Rand des Dorfes Nazaret, das seinen biblischen Namen von einer Jungfrauenskulptur (Virgen de Nazaret) erhielt, die ein Pilger aus Palästina mitbrachte steht das architektonische Kunstwerk LagOmar, das wir am 03.Juli besuchten. Es ist eine Mischung aus Wohnhaus, Parkanlage, Restaurant, Museum und Bar und wurde in den 1970er-Jahren vom Architekten Jesús Soto konzipiert. Der ägyptische Schauspieler Omar Sharif kaufte es, verlor e aber gleich wieder bei einer Partie Bridge an den britischen Immobilienentwickler San Benady, der es in Auftrag gegeben hatte. Heute gibt es hier noch ein Erinnerungszimmern an Omar Sharif, auch wenn der hier nie wohnte. Seit 1989 ist LagOmar im Besitz eines deutsch-uruguayischen Architekten-Ehepaares, das dort auch immer noch lebt, weshalb man das Wohnhaus ab 18.00Uhr nicht mehr betreten darf. Ida hat seit dem Besuch in diesen besonderen Häusern ein echtes Faible für besondere Gebäude entwickelt und hat das Gelände voller Begeisterung erkundet!
Nicht einmal 3km sind es von Nazaret in die ehemalige Inselhauptstadt (1418-1852). Teguise ist die älteste Stadt des kanarischen Archipels und hat den mit Abstand schönsten und besterhaltenen historischen Kern Lanzarotes. Um diesen auch sehen zu können, sollte man Sonntage meiden; denn dann findet der große Markt statt, zudem sogar Touristen des nahen Fuerteventuras anreisen, sodass man die Gebäude vor lauter Ständen und Menschen gar nicht sieht! Sonst hat Teguise nur gut 1700 Einwohner und ist entsprechend beschaulich. Benannt wurde die unterhalb der Montaña de Guanapay liegende Stadt nach der Tochter des letzten altkanarischen Herrschers, die die Ehefrau des Stadtgründers (1418) Maciot de Bíthencourt war. Die Lage des Dorfes galt als günstig, da vom Vulkankegel Guanapay Piraten schon früh zu entdecken waren; dennoch wurde Teguise gleich mehrfach von Piraten zerstört. Als die Bedrohung durch Piraten nachließ und der Hafen von Arrecife immer mehr an Bedeutung gewann, verlor Teguise 1852 den Hauptstadtstatus. Über die Zeit der Piratenangriffe informiert das Castillo de Santa Bárbara am Kraterrand des 452m hohen Vulkans Guanapay. Von dort hat man auch den besten Blick über die Stadt!
Teguises Altstadt ist komplett autofrei! Wir parkten auf dem kostenlosen Parkplatz an der Calle Garajonay, an dem sich auch ein Spielplatz befand, den Ida natürlich gleich ausprobierte! Von diesem Parkplatz aus erreicht man über die Calle Espiritu Santo und Calle Herrera y Rojas in nur 250m den schönsten Einstieg zur Altstadt: Die Plaza de San Francisco mit der 1588 erbauten und immer wieder neu errichteten Franziskanerkirche. Gleich um die Ecke befindet sich das älteste noch erhaltene Haus der Insel: Palacio del Marqués von 1455. Wir gingen direkt vorbei am Gran Mercado durch einen Torbogen neben der Kirche Nuestra Señora de Guadalupe zur zentralen, von Löwenfiguren bewachten Plaza de la Constitución. Hier befindet sich auch die Casa de la Cilla, wo die Gläubigen der Geistlichkeit ein Zehntel ihrer Ernteerträge abgeben mussten und der Palacio Spinola mit dem "Museo del Timple" (die Timple ist das wichtigste Musikinstrument der kanarischen Volksmusik; sie ist in etwa so groß wie eine Ukulele, hat aber 5 Saiten). Unser Highlight hier war aber der kleine Laden "Lunacaracol - Kids", wo wir wunderschöne Bio-Musselin-Kleidung für Ida kauften. Und weil sie Ida auch sooo gut gefiel und so angenehm zu tragen war, fuhren wir am nächsten Tag extra nochmal dort hin, um noch mehr davon zu kaufen!!! Teguise hat uns richtig gut gefallen und ist für uns der schönste Ort der Insel!
Der große Platz beim Gran Mercado ist bis ins 20.Jahrhundert hinein ein besonders wichtiger Ort der einfachen Leute gewesen: der historische Wasserspeicher "La Mareta". Da Lanzarote keine natürlichen Quellen hat wurde das wenige Regenwasser gesammelt und gespeichert. Wer keine eigene Zisterne hatte, holte sich hier das Wasser um es in den typischen Gefäßen, die heute noch in vielen Innenhöfen zu sehen sind, zu filtern: Hierfür hängt über einer Tonschale ein Behältnis aus porösem Lavastein, durch den das Wasser langsam tröpfelt. Wachsen Farne an den Filtern, zeugt dies von hoher Filterqualität! Mit der Eröffnung der Wasserentsalzungsanlage 1964 verlor La Mareta ihre Bedeutung!
Nur 15 min über die LZ-402 erreichten den Sandstrand von Famara. Gesäumt von den Dünenfeldern von El Jable unterhalb einer atemberaubenden Steilküste liegt dieser schöne Strand, der sogar von vielen als schönster Strand Spaniens bezeichnet wird. Er zieht sich vom Dorf La Caleta de Famara bis zum Fuß der Famara-Steilwand. Man sieht von hier auf La Graciosa und Montaña Clara. Doch war nicht der Strand, sondern der Ort unser Ziel, da unsere Mägen knurrten. Und so zog es uns in ein gut besuchtes Restaurant am Meer, wo wir eine leckere Paella verputzten. Bis auf die Landstraße, die durch das Dorf führt, hat La Caleta de Famara keine asphaltierten Straßen, was ihm fast WildWest-Flair verleiht. Zudem bestärkte uns der Besuch des Ortes in unserem Entschluss, nicht nach La Graciosa überzusetzen, da der Hauptort dort auch nicht viel anders sein konnte! Vielleicht haben wir aber auch etwas verpasst...!?
Da unser Kind nach dem Essen zu müde war und lieber zurück ins Hotel wollte, traten wir den Rückweg an und beschlossen, am nächsten noch einmal zu dem schönen Strand von Famara zu fahren. Aber wie es immer so ist, war das Wetter am 04.Juli viel schlechter. Unsere Tochter hatte trotzdem Spaß und auch wir genossen die Zeit am Meer!
Durch das Herz der Insel ging es dann wieder zurück zum Hotel. Immer wieder boten sich schöne Ausblicke auf die vulkanische Landschaft, wo auf Lavafeldern schon neues Leben in Form von Flechten entstand!
Natürlich statteten wir auch der nur 10km vom Hotel entfernten Inselhauptstadt einen Besuch ab. Im "Deiland"-Einkaufszentrum hatten wir uns nach einem Ausflug schon etwas von Burger King geholt, nun wollten wir uns außer des Einkaufszentrums noch etwas mehr von der Stadt ansehen. wir parkten auf einem Parkplatz unweit des alten Hafens, der Lagune "Charco de San Ginés" (eigentlich ist ein "Charco" eine "Pfütze", diese "Pfütze" ist aber wirklich schön...!!!). Hier hatte bereits César Manrique seine Finger im Spiel und so dafür gesorgt, dass der alte Fischereihafen zwischen Calle Real und Puerto Naos heute so schön ist. Leider konnte Manrique den Bau des einzigen Hochhauses ("Arrecife Gran Hotel") nicht verhindern... Am Charco San Ginés gibt es einige Restaurants und Terrassencafés und natürlich mussten meine Beiden sich erstmal ein Eis holen!
Arrecife ist übrigens erst seit 1852 Inselhauptstadt (bis dahin war es ja Teguise ;)!) und hat seinen Namen dem Riff aus schwarzem Lavagestein vor der Stadt zu verdanken. Seine 63000 Einwohner stellen fast die Hälfte der Inselbevölkerung!
Vom alten Hafen gingen wir zur Plaza de las Palmas mit der Kirche "Iglesia de San Ginés de Clermont" und von hier nach wenigen Metern auf den Paseo Marítimo, wo Ida sich erstmal ein Cappy und etwas zu trinken kaufte und auf einem Spielplatz entspannte. Von der Promenade führt die 175m lange Doppelbrücke Puente de las Bolas zum Castillo de San Gabriel, einer Trutzburg aus dem Jahr 1590, in der sich ein Museum zur Geschichte der Insel befindet. Da das Kassensystem defekt war, bekamen wir gegen ein Trinkgeld Erklärungen des netten Museumsangestellten (sogar auf Deutsch), konnten Idas Roller an der Kasse abstellen und uns völlig frei in der kleinen Ausstellung bewegen. Danach kühlt Ida sich erstmal etwas am kleinen (aber feinen) Strand zwischen den Brücken ab. Danach kauften wir noch in einem großen "Lidl"(!) ein und fuhren zurück zum Hotel, wo es direkt in den Pool ging.
In der Hotelanlage wurde einiges für Kinder geboten, so war ein Hüpfburg im Pool aufgebaut, ein Trampolin schwamm auf dem Wasser und abends gab es auch noch reichlich Entertainment außer der allabendlichen Kinderdisco. Ida hat alles mitgemacht und konnte dann (wie immer viel zu spät...) gut schlafen!
Am 06.Juli machten wir uns auf den Weg zum südwestlichen Ende Lanzarotes nach Playa Blanca, um von dort zu den Papagayo-Stränden am Ende der Rubicón-Ebene zu gelangen. An einem großen Kreisverkehr auf der LZ-705 sind die Playas de Papagayo Richtung Osten ausgeschildert, doch umgeht man ein ganzes Stück sehr holpriger Piste, wenn man nach Playa Blanca hineinfährt und am Nordausgang der nach Playas de Papagayo ausgeschilderten Straße folgt. Der Eingang zum Monumento Natural de los Ajaches, an dem eigentlich je Auto eine Gebühr für den Umweltschutz entrichtet werden muss, war verlassen (und dies augenscheinlich schon seit längerer Zeit...), so dass wir direkt weiter zu den Stränden fahren konnten. Biegt man an der ersten Gabelung rechts ab, erreicht man die etwa 400m lange, feinsandige Playa de las Mujeres. Fährt man geradeaus, erreicht man die übrigen von Felsketten voneinander getrennten Strände Playa del Caletón. Playa de los Ahogaderos, Playa del Pozo (hier betraten vor 600 Jahren die normannischen Konquistadoren die Insel), Playa de la Cera und die namensgebende Playa de Papagayo. Die beiden letzten Strände sind vom großen Parkplatz gut erreichbar. Hier gibt es auch eine Strandbar und Sanitäranlagen! Der Name "El Papagayo" stammt übrigen von einem Piratenschiff, das dort vor gut 400 Jahren an den Klippen zerschellte und samt Schatz versank! Vielleicht haben die Piraten ja in die falsche Richtung geguckt und die Klippen deshalb nicht bemerkt, denn man hat von hier einen direkten Blick auf das nahe Fuerteventura und erkennt bei klarer Sicht sogar Strände und Orte!
Wir mussten natürlich sofort in das kristallklare Wasser das allerdings auch ganz vorne sehr kalt war. Trotzdem planschten wir ordentlich darin herum. Und nach dem Aufstieg zurück zum Parkplatz war uns auch ganz schnell wieder so warm, dass wir ein Eis von der Strandbar brauchten! Auf holpriger Strecke ging es dann wieder zurück zum Hotel. Der Weg zu den herrlichen Buchten lohnt sich aber auf jeden Fall!
Auf der Fahrt entdeckten wir dann auch noch diese arme Hexe in ihrer misslichen Lage...!
Am 07.Juli fuhren wir ins nahe gelegene San Bartolomé. Es war der 1. Sonntag im Monat, an dem immer von 9.00Uhr bis 14.00Uhr ein kleiner Markt stattfinden soll, dessen besonderes Highlight die Auftritte der hier besonders begabten Folkloregruppen sein soll. Verdächtig war bereits, das wir direkt hinter dem schönen Platz "Plaza León y Castillo" einen nahezu leeren öffentlichen Parkplatz fanden. Wir stiegen trotzdem aus und sahen uns zunächst die den Platz flankierenden Gebäude (das Rathaus mit hohem Glockenturm, das Theatergebäude und eine kleine Kirche von 1789) an. Viele Mietwagen fuhren (ebenfalls den Markt suchend?) durch den sonst ziemlich menschenleeren Ort, hielten jedoch nicht an. Wir aber gaben nicht auf und entdeckten so schöne Skulpturen nahe des Museo Etnográfico Tanit. Ihm gegenüber ist der kleine Park mit einer Bühne und vielen Palmen, in dem der Markt eigentlich stattfinden soll. Wir fragten in einem Café nach, jedoch konnte hier niemand Englisch (nichtmal der anwesende Polizist). Schließlich erklärte uns eine nette Frau, dass sie auch nicht wisse, warum kein Markt sein und dass vermutlich die Saison erst später beginne! Aha! Naja, aber da hier alle so nett waren, blieben wir trotzdem noch etwas in dem schönen kleinen Ort und ich probierte die kanarische Kaffeespezialität Barraquito, die sehr süß aber auch sehr köstlich war (Kaffee, gezuckerte Kondensmilch, Likör, Zimt)!
Auf dem Rückweg wollten wir eigentlich noch in den Las Grietas (= Ladera del volcán) klettern, einer Flankenformation, die sich in der Seite des 600m hohen Vulkans Montana Blanca (an der LZ-35 zwischen Tías und San Bartolomé) gebildet hat: Nach einem Vulkanausbruch braucht die heiße Lava etwa ein Jahr bis sie vollständig abkühlt. In dieser Zeit bricht die Lavadecke immer wieder auf und es entweichen Gase. So entstehen kleine und große Risse in den Lavaplatten. Tiefe Risse werden Vulkanspalten genannt - auf spanisch "grietas"! Von ihnen gibt es unzählige in Lanzarotes Vulkanen in verschiedenen Größen. Einige sind breit genug, um sogar hineinzugehen. Die Las Grietas von Montana Blanca sind drei sehr einfach begehbare Vulkanspalten und deshalb auch ein tolles Erlebnis für Kinder. Leider hatte unser Kind ausgerechnet an diesem Tag aber überhaupt keine Lust zum Laufen und Klettern, so dass wir kurz vor dem Ziel wieder umkehrten und statt zu klettern, in den Hotelpool sprangen!
Am 09.Juli war unser Urlaub dann schon wieder vorbei. Die Zeit bis zur Abholung durch den Flughafentransfer verbrachten wir an der Promenade!
Und schwupps flogen wir mit Condor wieder zurück nach Hamburg. Und da nach dem Urlaub gleich wieder vor dem Urlaub ist, ging es bereits wieder ins Reisebüro, um die nächste Reise anzumelden. Da wir nach stetiger Flugzeitausweitung die Flugtauglichkeit unserer Tochter mit "sehr gut" bewerten können, geht es nun von "am Atlantik" im letzten Jahr und "im Atlantik" in diesem Jahr im nächsten Jahr "Über den Atlantik" nach FLORIDA! Womit Reise und Titel meiner Website endlich wieder zusammen passen werden! Aber bis dahin dauert es noch etwas und wer weiß, was noch passiert...?