Auf dem Weg zu unserem heutigen Übernachtungsziel kamen wir nach 50 km automatisch an dem Ort vorbei, vor dem man uns in der Kalaloch Lodge schon gewarnt hatte: dem Vampirort Forks. Hier hielten wir natürlich zuerst am Besucherzentrum ( 1411 S Forks Ave, Forks, WA 98331 ), vor dem Bella Swans roter Pickup parkt. Die "Twilights"-Bücher und -Filme von Stephenie Meyer haben Forks zu einem ernsthaften Wirtschaftsfaktor und neuem Leben verholfen. So dreht sich auch hier im Visitor Center alles um Bella, Edward und Co. Und wie es scheint sind es neben den Amerikanern hauptsächlich Deutsche, die sich extra hierher auf den Weg machen, wie die unzähligen Pinnnadeln auf der Weltkarte zeigen. Das kleine Heimatmuseum mit Schwerpunkt "Holzfällerei" findet deutlich weniger Beachtung. Wir kauften uns im VC noch eine Karte mit den Filming Locations und begaben uns dann auf "Twilight"-Tour, die man hier übrigens auch geführt mit Extrabussen machen kann. Allerdings ist dieser Ort, der seinen Namen übrigens von den drei Flüssen Bogachiel, Calawah und Sol Duc, die in der Stadt zum Quillayute River zusammenfließen hat, so klein, dass man sich auch so zurechtfinden kann. Wie schon bei den "Goondocks" in Astoria, haben wohl auch die Besitzer des Swan - Hauses die Nase von den Filmtouristen voll und wollen verkaufen. Im Cullen - Haus ist hingegen ein B&B untergebracht, das weit im Voraus ausgebucht war, wie ich selber herausgefunden habe. Am Community Hospital ist übrigens immer noch ein Parkplatz für Dr. Cullen reserviert...
Im Folgenden die Bilder unserer Vampir - Safari:
Nach dem Besuch in Forks fuhren wir knapp 18 km mitten in den Wald zu unserer Manitou Lodge. Hierfür passierten wir den winzigen Ort Three Rivers, wo sich die Grenze zwischen dem Vampir- und dem Werwolf-Gebiet befindet. Ganz in der Nähe kann man auch auf Jacob Blacks kleinem Anwesen nächtigen. Geschickt kombiniert bedeutet das, dass sich unsere Lodge mitten im Werwolf-Terrain befindet. Na hoffentlich jault da in der Nacht niemand...
Nachdem wir in unserer Lodge eingecheckt hatten, war noch einiges vom Tage übrig, weshalb wir noch zum Rialto Beach fuhren, den wir über die Mora Road erreichten. Hier an der Mündung des Quillayute River machten wir erstmal ein kleines Päuschen und genossen den Blick auf La Push, das so nah aussah, aber doch durch Fluss und Meer von hier aus unerreichbar war. Der fast 5 km lange Rialto Beach hat mir nicht so gut gefallen, was aber vielleicht auch daran lag, dass er durch die Hightide recht schmal war und man auch die Hauptattraktion das "Hole in the Wall" nicht erreichen konnte. Das "Hole in the Wall" ist ein vom Wind und der Brandung in den Felsen geschnittenes Tor. Um es zu erreichen, muss man etwa 3 km den Strand bis zu seinem nördlichen Ende entlang gehen. Nach etwa 1,5 km muss dann der Ellen Creek überwunden werden, was jedoch nur bei Ebbe möglich ist. Dann kann man sogar durch das Felstor steigen und in den Gezeitentümpeln nach Meeresschätzen suchen. Wir hatten aber Flut...!
Um nach La Push zu gelangen, mussten wir der Mora Road wieder ins Innenland folgen und dann via WA - 110 in den Ort fahren. La Push ist eine kleine, gemeindefreie Siedlung direkt an der Pazifikküste. Die 400-Seelen-Gemeinde ist die Heimat der Quileute-Indianer, die das Gebiet auch bewirtschaften. Bei "Twilight" ist La Push die Heimat der Werwölfe, was nicht zufällig geschah, da Stephenie Meyer sich an der Schöpfungsgeschichte der Quileute orientierte, der zufolge ein Wandler zwei Wölfe in Menschen verwandelte, um die Gegend zu besiedeln. Hier dominiert die Indianer-Kultur und macht die Gegend zu etwas ganz Besonderem.
Südlich von La Push sind die felsumrahmten Strände durchnummeriert. Der First Beach befindet sich auf dem Gebiet der Quileute-Indianer und ist leicht vom Parkplatz aus zu erreichen. Da sich auch nicht weit entfernt eine Lodge befindet, ist es hier entsprechend voller als an den anderen Stränden der Gegend. Dennoch machten wir hier einen schönen Spaziergang, bei zum Glück immer noch angenehmem Wetter.
Von La Push zu unserer Unterkunft waren es nur 12,5 km. Hier im Wald war es sehr ruhig und sehr grün, da wir uns mitten im gemäßigten Regenwald befanden. Als wir am Nachmittag einchecken wollten, war zwar die Tür zur großen Lobby offen, doch niemand weit und breit zugegen. Wir wählten also die ausgehängte Telefonnummer und warteten schließlich auf unseren Gastgeber. Bis er auftauchte, sahen wir uns schon mal in Ruhe um. Sämtliche Zimmertüren standen ebenfalls offen, so dass ich schon einen Blick hineinwerfen konnte. Selbst der feilgebotene Schmuck der Souvenirabteilung war nicht gesichert. Na, die hatten hier ja ein Urvertrauen in die Menschen... Mir war ja etwas mulmig mit der offenen Tür in der Nacht und den Werwölfen und wer oder was sich hier sonst noch herverirrt...? Wenigstens konnten wir ja unsere Zimmertür abschließen. Zum Gelände der Lodge gehörten auch noch kleine Hütten, Camper und Zeltplätze. Wie viele davon besetzt waren, konnte ich auf dem recht unübersichtlichen Areal schlecht einschätzen. Wir aßen ungesundes Zeug aus dem Kofferraum, was wir ja extra für solche Zwecke in Aberdeen gekauft hatten. Das Zimmer war toll ausgestattet, mit Kühlschrank, Mikrowelle und Kaffeeautomat. In der Lobby konnte man sich auch rund um die Uhr mit Heißgetränken und Obst versorgen. Wir kamen hinsichtlich Hot Cider auf den Geschmack ! Obwohl bei offener Tür und mitten im Wald, haben wir prima geschlafen, begleitet vom Knistern und Geruch eines Lagerfeuers vor unserem Fenster. Zum Frühstück fanden wir Croissants, Müsli, Toast und Joghurt in unserem Kühlschrank - das Frühstück wird hier nämlich immer für den nächsten Tag bereit gestellt. So gab es am übernächsten Tag z.B. Waffeln. Das war eine prima Sache und wir haben uns hier sehr wohl gefühlt!
Manitou Lodge B&B
813 Kilmer Road, Forks, WA 98331
Der 15.Juli begrüßte uns leider mal wieder in zarten Grautönen... ( und ohne auch nur den Hauch eines Handyempfangs ), soweit man dies durch die dichten Bäume erkennen konnte. Dennoch machten wir uns nach dem Frühstück auf den Weg zum Second Beach. Komischerweise waren fast sämtliche Parkmöglichkeiten zum Second Beach bereits belegt, obwohl es noch sehr früh war...!?
Im Gegensatz zu dem leicht zugänglichen First Beach ist der Weg hier schon etwas länger. Er startet an der Quileute Indian Reservation und misst insgesamt 6,4 km
( Hin und Zurück ). Gleich zu Beginn überquert man einen kleinen, von Sitkafichten gesäumten Fluss. Danach geht es kurz bergauf, bevor ein steiler Abstieg zum Strand führt. Während ich schon keuchte, kamen uns bereits einige Leute mit großen Rucksäcken entgegen, die vermutlich die Nacht am Strand verbracht hatten und nun zu ihren Autos gingen (aha !).
Unten angekommen galt es nun noch, das Treibholz zu überwinden, was direkt am Strandzugang lag. Wenig gazellig bezwang ich diese natürliche Blockade mehr auf dem Po als auf den Füßen, da ich Angst hatte, auf dem glitschigen Holz auszurutschen und schlimmstenfalls noch mit dem Fuß steckenzubleiben. Hinsichtlich des beschwerlichen Zugangs und des nicht vorhandenen Empfangs, wäre dieses Szenario eher ungünstig. Und auch so kam ich schließlich an den Strand. Leider wirkte wegen des Wetters alles ziemlich trist und öd, weshalb wir schon bald den Rückweg antraten. Und dafür so ein dreckiger Hosenboden...
Weil wir gerade in der Nähe waren, fuhren wir noch einmal nach La Push, wo die letzten Stände für die "Quileute Days" am nächsten Tag aufgebaut wurden. Was mochte hier wohl los sein ? Wir fanden es heraus, indem wir noch einmal im VC in Forks anhielten. Der nette Quileute erkannte uns sogar wieder, gab uns ein Programm für die "Quileute Days" und lud uns ein, doch daran teilzunehmen. Erstaunt wie er war, scheinen hier nicht viele Leute noch einmal wiederzukommen...?! Wir waren übrigens schon wieder in Forks, da wir in dieser doch eher dünn besiedelten Gegend lieber einmal mehr als zu wenig tankten. Und seht mal, wer neben uns an der Zapfsäule stand:
In unmittelbarer Nähe stand auch dieses patriotische Gefährt, das wir am nächsten Tag bei den Quileute wiedersehen sollten:
Auch hätte sich auf dem benachbarten Parkplatz die Gelegenheit ergeben, einen der in Oregon und Washington überall zu findenden kleinen "Drive Thru - Coffee Shops" auszuprobieren. Obwohl ich eine Kaffeetante bin, haben wir immer die großen Fastfood-Ketten ( wegen ihrer Restrooms ) vorgezogen.
Nach so viel Zivilisation zog es uns wieder in die Wildnis, wo wir nun auch noch den Third Beach erkunden wollten. Die 2,2 km lange Wanderung zum Strand führt ebenfalls durch den Küstenregenwald. Der insgesamt knapp 6 km
( Hin und Zurück ) lange Weg startet an einer alten Straße durch Waldstücke von Sitkafichten, Hemlocktannen und Erlen. Der Strand folgt nach einem leichten Abstieg. Er ist eingerahmt von zwei Kaps - dem Teahwit Head und dem Talor Point - und zieht sich etwa 1,5 km entlang der Strawberry Bay. Auch hier galt es wieder, Unmengen von Treibholz ( in meinem Fall wieder auf dem Hosenboden ) zu überwinden. Wir gingen zunächst in südliche Richtung bis zu dem Wasserfall, der hier von den Felsen ins Meer plätschert. Auffallend viele Leute zelteten hier am Strand, wobei uns besonders ein Hippiepärchen auffiel, das hier irgendwie perfekt herpasste. Ne, so sehr ich die Natur liebe, hier zu übernachten wäre mir dann doch zu viel des Guten.
Auch von hier aus sah man viele kleine Inseln und Felsformationen, die als Quillayute Needles bekannt sind. Sie gehören zum Quillayute Needles National Wildlife Refuge und sind Brutstätten für Seevögel, Austernfischer, Möwen und Kormorane. Auf den Felsen im Meer konnte man die schönen, bunten Seesterne erahnen. Ich kletterte ein wenig auf den zugänglichen Felsen herum, um vielleicht endlich mal ein paar Seesterne aus der Nähe sehen zu können, doch ich entdeckte nur Seeanemonen. Das Tidepooling ( auf das ich mich sooo gefreut hatte ) war nicht so erfolgreich wie erhofft.
Das Faszinierendste an diesem Strandbesuch war allerdings, als ein Weißkopfseeadler über uns hinwegflog und von einem hohen Baum auf den Klippen auf uns hinabsah. Zwar stand schon im Reiseführer, dass hier die Wahrscheinlichkeit groß sei, den amerikanischen Wappenvogel zu sichten, doch rechnet man ja trotzdem nicht mit dem tatsächlichen Eintreten dieses besonderen Ereignisses.
Schließlich traten wir wieder den Rückweg über die Baumstämme am kleinen Creek an. Jetzt waren wir hier ziemlich alleine, was meinen Mann veranlasste, mich mitten im Wald zu erschrecken. Zwar war diese gemeine Aktion absehbar, doch stieß ich einen Reflexschrei aus, der mir sogar im Hals wehtat. Was allerdings noch erschreckender als der Schreck war, war die Tatsache, dass weit und breit keine Menschenseele auftauchte, um der Ursache des Schreis auf den Grund zu gehen. Ja, wir waren in der Wildnis - und deshalb hätte ja auch ein Schwarzbär oder Puma anstelle meines Mannes hinter dem Baum lauern können... Second Beach und Third Beach gehören ja auch beide zum Olympic NP, bzw. der Olympic Wilderness Coast. Alle drei von uns besuchten Strände sind durch Landzungen voneinander getrennt, weshalb man nicht von einem zum anderen gelangen kann. Insgesamt handelt es sich um einen der längsten wilden ( und augenscheinlich auch einsamsten ) Küstenabschnitte der USA.
Das Laufen an der frischen Luft macht hungrig, so dass wir als nächstes ein Lokal suchten, da uns heute nicht schon wieder nach einer Crackerorgie war. Bei "Puffin on 101" wurden wir fündig und kehrten ein. Einige ausgefallene Burger standen auf der Karte, von denen wir sogleich zwei orderten. Sie hielten aber leider nicht, was sie so Köstliches versprachen. Egal, Hauptsache der Bauch war gefüllt. So nahmen wir uns in der Lodge noch einen Hot Apple Cider als Schlummertrunk und schliefen schon bald ein.
Nach dem Frühstück packten wir unsere sieben Sachen zusammen, checkten aus und machten uns ein letztes Mal auf den Weg nach La Push, wo wir den Quileute Days beiwohnen wollten. Besonderes Interesse galt dabei dem laut Programm für 12.oo Uhr angesetzten Kanurennen. Blauäugig dachte ich, dass hier schicke Indianer mit freiem Oberkörper um die Wette paddeln würden, doch weit gefehlt: Die Kanus knatterten mit höllisch lautem Motorengetöse durch das Hafenbecken. So was ! Statt der traditionellen Tänze, machten sich parallel schon alle für die große Parade bereit, die zwar nicht im Programm stand, aber nun wohl um 13.00 Uhr stattfinden sollte. Die ganze Veranstaltung war nicht wirklich spektakulär, aber für die Natives hier wohl ein besonderes Ereignis.
Mein besonderes Highlight an diesem Vormittag, waren die beiden Seeadler, die bei unserer Ankunft gerade mit Fischen in den Klauen über den Hafen in den Wald flogen. Ob der Adler von gestern sich verabschieden wollte ? Nicht zu verachten war allerdings auch der traditionell geräucherte Lachs, den wir wagemutig mit hausgemachtem Kartoffelsalat probierten. Es war sehr interessant so ein Fest mitzuerleben, doch fehlte uns die Zeit leider am Ende des Tages...
Gut satt aber ziemlich durchgefroren traten wir die Rückreise an, jedoch nicht, ohne in Forks noch einmal am VC zu stoppen und uns für den Tipp, den Quileute Days beizuwohnen, zu bedanken. Dann ging es 91 km durch einsame Wälder nach Port Angeles. Kurz nach der Hälfte der Strecke erblickten wir den wunderschönen Lake Crescent. Er entstand, als das langgestreckte Tal des Indian Creek während der letzten Eiszeit von einem Gletscher ausgekerbt und zehntausend Jahre später durch einen Erdrutsch im Abfluss blockiert wurde. Hierdurch staute sich der 19 km lange See auf. Seine genaue Tiefe konnte noch nicht ermittelt werden, doch muss er mindestens 300 m tief sein. Wir fuhren einen Picknickbereich an, um einmal direkt an das Ufer des Sees zu gelangen. Schön war es hier und sogar ein Reh kam auf einmal aus dem Dickicht.
Schließlich erreichten wir mit Port Angeles den nördlichsten Punkt des Highway 101. Zunächst stoppten wir im Zentrum des Ortes, wo wir auch endlich mal wieder zu Hause anrufen konnten. Auch "Twilight" rückte noch einmal kurz in den Fokus, da wir uns direkt vor dem italienischen Restaurant befanden, in dem Bella und Edward ihr erstes Date hatten.
Doch auch sonst machte die Innenstadt einen gepflegten Eindruck. Bei dem schönen Wetter hier ärgerten wir uns bereits jetzt, dass wir am Vormittag so viel Zeit in La Push verbracht hatten, anstatt uns diese schöne Gegend genauer anzusehen.
Schließlich sahen wir uns noch den schönen Naturhafen an, von dem aus man in nur 90 Minuten Victoria in British Clumbia erreicht und bei guter Fernsicht über die Juan de Fuca Straße einen Blick auf Vancouver Island werfen kann. Zu diesem Zweck steht ein Aussichtsturm auf dem Hafenpier, von wo aus wir allerdings nur eine Robbe im Hafenbecken sahen. Zwischen all den Anglern stand doch tatsächlich ein Typ mit einem weißen Häschen, so dass ich schon Angst bekam, dass er es als Köder nehmen würde. Da wäre ich aber hinterher gesprungen... Da wir ihn aber hinterher samt Häschen bei "Subways" trafen, war er wohl nur mit dem Tier spazieren, was ja allerdings auch schon ziemlich doof ist...!?
Wo wir schon mal da waren, fuhren wir auch noch zum VC der Hurricane Ridge. Doch leider war es hier oben recht zugezogen und auch die Zeit lief uns mehr und mehr davon. So warfen wir nur noch einen kurzen Blick auf Port Angeles und die Juan de Fuca Straße und fuhren wieder hinunter.
Zur großen Freude meines Mannes kamen wir kurz vor Verlassen der Stadt noch an einer Car Show vorbei. So schnell hatte sich mein Mann noch nie so viele Autos angesehen, aber immerhin durfte er überhaupt nochmal anhalten...
Durch eine breite, landwirtschaftlich genutzte Küstenebene führte der Highway nun fast schnurgerade in den nächsten Ort. Hier um Sequim wird intensiv Lavendel angebaut. Natürlich stoppten wir noch an einer schönen Lavendelfarm, die sich uns direkt am Highway förmlich aufdrängte.
Allmählich wurde es allerdings spannend, wie wir nun heute noch nach Seatac kommen sollten. Das Navi zeigte erstaunlich wenig Fahrtzeit an. Den letzten Tag hätte ich vielleicht echt besser planen sollen... Und es kam wie es kommen musste: Wir wurden zu einer Fähre geleitet. Oje, hätten wir vorher Tickets besorgen müssen? Fährt überhaupt noch eine Fähre? Fragen über Fragen, doch letztlich ging alles ganz einfach: Via Hwy 104 ging es nach Bainbridge Island, wo wir ohne aussteigen zu müssen, ein Ticket kauften und schwuppdiwupp in der Warteschlange zur Auffahrt auf die Fähre standen. Das war schon mal gutgegangen. Nachdem wir im Bauch der Fähre geparkt hatten, gingen wir an Deck, um die Fahrt durch den Puget Sound genau mitzubekommen. Weit entfernt habe ich mir eingebildet sogar einen Orca gesehen zu haben. Frisch war es hier an Bord, doch wollten wir natürlich auch das Anlegemanöver in Edmonds, das bereits als Vorort Seattles gilt, nicht verpassen. Dann hieß es allerdings Gas zu geben, um noch rechtzeitig im Auto zu sitzen und keinen Stau bei der Ausfahrt zu verursachen. Doch auch das klappte zum Glück !
Nun lagen nur noch wenige Kilometer durch den Großraum Seattle vor uns, die jedoch noch eine Weile in Anspruch nahmen, da wir ständig im Stau standen. Mount Rainier fest im Blick erreichten wir aber schließlich doch noch unsere letzte Unterkunft in Seatac.
Unser Hotel "Cedarbrook Lodge" lag bereits in Flughafennähe, wirkte aber wegen der schön gestalteten Außenanlage wie eine Unterkunft im Grünen. In jedem Gebäude gab es ein "Wohnzimmer" auf dem Flur, mit Kamin, Sofa, Candybar und gekühlten Snacks und Getränken. Hinsichtlich des teuren Restaurants war dieses kostenlose Angebot eine nette Alternative. Dennoch aßen wir eine Kleinigkeit im Restaurant und gingen nach diesem langen Tag sofort ins Bett.
Am 17. Juli war unser Urlaub leider schon wieder vorbei. Wir verabschiedeten uns nach 5600 km von unserem treuen Mietwagen, den wir so richtig eingefahren haben. Dann fuhren wir mit dem Shuttlebus zum Terminal, gaben unser Gepäck auf und sahen uns noch etwas auf dem schönen Seatac-Flughafen um. Überall wurde hier super Livemusik gespielt und es gab schöne Geschäfte und Restaurants. Besonders gefallen haben uns die Exponate des örtlichen Glasmuseums, die in Schaukästen ausgestellt waren: Hier hatten Künstler aus Kinderzeichnungen Glasskulpturen gemacht. Das war eine tolle Idee ! Schon bald mussten wir uns zu unserem Gate begeben und die Lufthansamaschine besteigen. Im Flugzeug ging zum Glück auch der Bildschirm meines Mannes, so dass wir die Flugzeit mit einigen Filmen kurzweiliger gestalten konnten. Nach einem Flug in den europäischen Sonnenaufgang landeten wir nach 9,5 Stunden sicher wieder in Frankfurt am Main.
Der Urlaub war wirklich toll: Natur pur, tolle Städte, Altes und Modernes, Vulkane, Wellen, Wasserfälle, nette Menschen und noch viel mehr. Das Einzige was uns dennoch fehlte, war ein Bad im Meer oder auch einfach nur im Pool. Das lenkt den Fokus schon wieder auf die kommende Urlaubsplanung, wo die Tendenz für 2017 stark Richtung Hawaii geht...!